FAQ & Literatur

FAQ

Vorbemerkung zur Sprachregelung:
Das Autismuskompetenzzentrum legt großen Wert auf eine diskriminierungsfreie Sprache. Die untenstehenden FAQ (häufig gestellte Fragen) haben wir deshalb nach bestem Wissen und Gewissen formuliert und uns dabei an den Empfehlungen der Autismus-Forschungs-Kooperation (afk) orientiert. Interessierte finden den Flyer der afk unter diesem Link: https://www.autismus-forschungs-kooperation.de/WordPressStrato200521/wp-content/uploads/230719-Empfehlungen-Sprachgebrauch.pdf

Autismus wird im neueren Sprachgebrauch als „Autismus-Spektrum-Störung“ (ASS) bezeichnet. Im internationalen Katalog der Krankheiten (ICD) wurden bisher drei Formen unterschieden: frühkindlicher Autismus, atypischer Autismus und Asperger- (oder High functioning)-Syndrom bzw. High functioning-Autismus. In der neuesten Version, dem ICD 11, wird diese starre Einteilung durch ein Spektrum ersetzt. Der Grad des Autismus wird nun anhand des Funktionsniveaus bestimmt: Dieses beschreibt, wieviel Hilfe die betroffene Person im (Alltags)Leben benötigt. Diese neue Definition wird der Tatsache gerecht, dass sich Autismus individuell äußert, die Grenzen fließend sind und sich auch verändern können.

Um abzuklären, ob eine Autismus-Spektrum-Störung vorliegt, untersuchen Ärzte und Psychologen drei Bereiche:

 

1. Soziale Interaktion: Wie verhält sich die Person beim Zusammensein mit anderen Menschen?

Menschen aus dem Autismus-Spektrum nehmen ungern oder gar keinen Blickkontakt auf. Ihr Gesichtsausdruck ist häufig gleichbleibend und lässt Gefühle nur begrenzt erkennen. Sie haben häufig Schwierigkeiten sich in andere einzufühlen und können deshalb teilnahmslos erscheinen.

 

2. Kommunikation: Wie teilen autistische Menschen ihre Gefühle, Bedürfnisse und Wünsche mit?

Manche Autist*innen haben Probleme, sich durch Sprache zu verständigen. Einige sprechen überhaupt nicht und haben somit keinerlei Möglichkeiten, verbal zu kommunizieren. Andere tun sich - obwohl sie sprechen können- schwer, sich mitzuteilen. Es ist jedoch im Alltag wichtig, die eigenen Wünsche und Bedürfnisse (beispielsweise Schmerzen) zu äußern, zudem ist es das Recht jedes Menschen mit anderen kommunizieren zu können. Deshalb werden Hilfsmittel der sogenannten „Unterstützten Kommunikation“ (UK) gebraucht. Diese können Bildkarten, Comics oder spezielle Computerprogramme sein. Auch haben sich Strukturierungs- und Visualisierungshilfen nach dem TEACCH-Ansatz bewährt. Bitte lassen Sie sich dazu von unseren Expert*innen beraten. 

 

3. Auffälliges Verhalten und spezielle Interessen: Wie äußert sich das?

Menschen aus dem Autismus-Spektrum interessieren sich häufig für ganz besondere Dinge und Sachverhalte (z.B. für die Deutsche Bahn oder naturwissenschaftliche Themen wie Dinosaurier, Drachen oder bestimmte Tierarten). Damit überfordern sie oft ihre Mitmenschen, da sie nicht spüren, wenn das Interesse der Zuhörer nachlässt. Außerdem haben Autist*innen ein starkes Bedürfnis nach Vorhersehbarkeit, was sie häufig an Ritualen oder sich wiederholenden Verhaltensweisen festhalten lässt. Veränderungen lösen häufig starken Stress aus, weshalb Abläufe und verlässliche Regeln wichtig für ein harmonisches Zusammenleben sind. Bewegungen wie das Flattern der Hände, Bewegen der Finger oder Tics (plötzliche Bewegungen oder Lautäußerungen, wie etwa Kopfrucken oder Räuspern) zählen zu den typischen auffälligen Verhaltensweisen von Autist*innen. Die Über- oder Unterempfindlichkeit gegenüber Reizen wie Hitze/Kälte, Gerüchen, Geschmack, Licht oder Oberflächenstrukturen kann beispielsweise bewirken, dass 

 

  • nur bestimmte Kleidungsstücke ertragen werden,
  • Verletzungen als äußerst schmerzhaft empfunden oder aber überhaupt nicht wahrgenommen (und daher auch nicht versorgt) werden
  • nur wenige ausgewählte Nahrungsmittel gegessen werden,
  • manche Geräusche und Gerüche nicht ertragen werden können oder
  • der Aufenthalt in schwach beleuchteten Räumen bevorzugt wird.

 

Weitere Informationen zu den drei Diagnosebereichen finden Sie unter diesem → Link.

 

Buchtipps:

 

  • Britta Schirmer: Elternleitfaden Autismus, ISBN 9783432112831
  • Tony Attwood: Leben mit dem Asperger-Syndrom, ISBN 9783432109794

 

Weitere Empfehlungen für Literatur und Filme zum Thema Autismus-Spektrum-Störung finden Sie → hier. 

Erste Anzeichen sind in manchen Fällen bereits im Säuglings- bzw. Kleinkindalter ca. ab dem 18. Lebensmonat zu erkennen. Da die Entwicklung von Kindern in den ersten Lebensjahren in individuellem Tempo verläuft, stellen Kinder- und Jugendpsychiater häufig zunächst eine Verdachtsdiagnose, bevor diese später bei einer erneuten psychiatrischen Untersuchung entweder bestätigt oder auch verworfen wird. Verhaltensweisen, die bei kleinen Kindern auf eine Autismus-Spektrum-Störung hinweisen können, sind etwa Auffälligkeiten im Blickkontakt, stereotype Verhaltensweisen wie Schaukeln des Oberkörpers oder das Flattern der Hände.

Autismus ist wissenschaftlich noch nicht abschließend erforscht. Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass Autismus genetisch bedingt ist. Dadurch begründet sich, dass das Vorkommen von geistigen Behinderungen, psychischen Erkrankungen sowie Autismus in der Verwandtschaft weitere Risikofaktoren sein können. Weiterhin kann ein höheres Alter der Eltern bei der Geburt des Kindes sowie die Einnahme bestimmter Medikamente und Drogen sowie eine Röteln-Infektion der Mutter in der Schwangerschaft einen Einfluss haben. Auch ist bekannt, dass Kinder mit Migrationshintergrund ein statistisch höheres Risiko haben, mit Autismus auf die Welt zu kommen.

Der Mobile Sonderpädagogische Dienst Autismus (MSD-A) ist ein wichtiger Ansprechpartner, der Ihnen bei allen Fragen zum Thema Autismus und Schule hilft. Die Fachkräfte des MSD-A sind ausgebildete Förderschulpädagog*innen. Sie beraten und schulen Lehrkräfte, Eltern sowie Schüler*innen, und führen Informationsstunden in Schulklassen und Unterrichtsbesuche durch. Außerdem beraten sie zu Unterstützungsmaßnahmen und Förderangeboten und verfassen die für die Beantragung einer Schulbegleitung benötigten Stellungnahmen. In Kooperation mit dem MSD-A schult autkom zudem Schulbegleiter*innen, die Ihr Kind im Schulalltag unterstützen (hierzu müssen Sie beim Jugendamt bzw. beim Bezirk Oberbayern einen Antrag stellen).

 

Einen Flyer des MSD-A Oberbayern sowie Kontaktpersonen für die oberbayerischen Regionen finden Sie unter folgendem Link: 

 Flyer_MSDA_OBB_7.24_.pdf (bayern.de)

 

Autismus wird den seelischen Behinderungen zugeordnet. Allerdings kann eine zusätzliche geistige Behinderung vorliegen, wenn der getestete Intelligenzquotient (IQ) Ihres Kindes unter 70 liegt. Diese Unterscheidungen sind wichtig, da eine ärztliche Diagnose der beiden Behinderungsarten Ihr Kind zu bestimmten Hilfen und Unterstützungsleistungen berechtigt. So kann im Kontext von Schule und Berufsausbildung ggf. ein Nachteilsausgleich gewährt oder/und ein Behinderungsgrad beantragt werden.

Ob eine Autismus-Spektrum-Störung vorliegt, kann nur durch psychiatrische bzw. kinder- und jugendpsychiatrische Fachärzte und ggf. weitere Professionen wie Psychologen und Logopäden gesichert festgestellt werden.

 

Unter folgendem Link der Kassenärztlichen Bundesvereinigung können Sie Ärzt*innen und Therapeut*innen in Ihrer Nähe finden:
→ https://arztsuche.116117.de/pages/arztsuche.xhtml

 

Beratung zur Therapie durch Psychotherapeuten mit speziellen Kenntnissen (etwa zum Autismus) finden Sie bei der Koordinationsstelle der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns:
→ https://www.kvb.de/patienten/psychotherapeutische-versorgung

Es werden standardisierte Elternfragebögen wie der FSK (Fragebogen zur sozialen Kommunikation) oder ADI-R (Diagnostisches Interview für Autismus-überarbeitete Version) durchgeführt. Zudem beobachten die Fachärzte das Kind anhand der standardisierten Beobachtungsskala ADOS (Diagnostisches Beobachtungsschema für Autismus- überarbeitete Version) in Bezug auf Kommunikation, soziale Interaktion sowie Spielverhalten. Die Autismusdiagnostik erfolgt im Regelfall nicht vor dem 18. Lebensmonat. Häufig wird zunächst eine Verdachtsdiagnose gestellt, um Entwicklungsschritte abzuwarten.

 

Ob eine Autismus-Spektrum-Störung vorliegt und in welchem Grad, wird anhand eines diagnostischen Interviews, der Grundschulzeugnisse und mit Hilfe eines Beobachtungs-Tests abgeklärt. Dabei wird festgestellt, wie die Testperson sich im sozialen Gefüge verhält und auf Arbeits-Anforderungen reagiert. Gegebenenfalls wird zusätzlich ein Intelligenztest durchgeführt, um beispielsweise eine geistige Behinderung oder eine Hochbegabung abzuklären. Zudem können anhand des Fragebogens ADI-R wichtige Einschätzungen zum (Sozial)Verhalten getroffen werden. Da Autismus angeboren ist und insbesondere anhand des Verhaltens im Kleinkind- und Schulkindalter diagnostiziert wird, spielen Eltern und andere Bezugspersonen im Diagnoseprozess eine entscheidende Rolle.

Die formelle Diagnosestellung wird von Psychiater*innen mittels standardisierter Tests und Fragebögen vorgenommen. Wichtige „Werkzeuge“ sind hier die Fragebögen zur sozialen Kommunikation, Persönlichkeitsfragebögen und Instrumente zur Verhaltensbeobachtung. Zudem werden Grundschulzeugnisse angefordert. Ziel ist es hier, ein Bild vom Verhalten der betroffenen Person in der Kindheit zu erhalten, da Autismus angeboren ist und Hinweise dafür bereits ab dem Kleinkind- und Schulalter vorliegen. Im Rahmen der sogenannten ADOS-Testung nimmt der/die Diagnostiker*in daraufhin eine Verhaltenseinschätzung vor. Ziel ist es, das Bewältigungs- und Verhaltensmuster mit auf eine Autismus-Spektrum-Störung hinweisenden Verhaltensweisen abzugleichen und so Aussagen zum Vorliegen bzw. zum Grad einer ASS treffen zu können.

Bei autkom haben Sie die Möglichkeit, im Vorfeld der eigentlichen Diagnostik ein Orientierungsgespräch mit einer Psychologin bzw. einem Arzt oder einer Ärztin zu führen. Häufig gestellte Fragen beziehen sich hierbei auf vorkommende Beeinträchtigungen, die der Autismus-Spektrum-Störung eigen sind. Sollten die von Ihnen geschilderten Symptome sowie die Art des Leidensdrucks auf eine andere Ursache als eine Autismus-Spektrum-Störung hinweisen, bekommen Sie im Rahmen des Orientierungsgesprächs Informationen zu passenden Hilfs- und Diagnostikangeboten.

Die Diagnose Autismus-Spektrum-Störung berechtigt zur Beantragung eines Pflegegrads (Hinweis für Eltern: Sie können ggf. auch ohne Diagnose den Pflegegrad beantragen, wenn Sie beobachten, dass sich Ihr Kind nicht altersgemäß entwickelt). Bitte melden Sie sich dazu bei Ihrer Pflegekasse. Diese erreichen Sie über Ihre Krankenkasse, ein einfacher Anruf, eine E-Mail oder Brief genügen.

Nützliche Hinweise und Informationen zur Pflegegradfeststellung finden Sie auf der Website der Verbraucherzentrale:
→ https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/gesundheit-pflege/pflegeantrag-und-leistungen/pflegegrad-beantragen-so-gehts-13413

 

Ab Pflegegrad 2 können Sie zusätzlich das Bayerische Landespflegegeld beantragen. Bitte folgen Sie dazu diesem Link:
→ https://formularserver-bp.bayern.de/intelliform/forms/rzsued/stmgp/stmgp/Landespflegegeld_F5/index

 

Die Pflegeversicherung wurde ursprünglich zur Versorgung alter Menschen entwickelt. Aus diesem Grund trifft das Begutachtungsverfahren oft nicht den Kern der Bedürfnisse jüngerer Menschen bzw. von Menschen mit Autismus. Daher ist es wichtig die Module (Fragen zu bestimmten Fähigkeiten) auf die Besonderheiten der Autismus-Spektrum-Störung und die betroffene Person individuell anzupassen. Die Mitarbeitenden von autkom helfen Ihnen hier gerne dabei, die Pflegebegutachtung vorzubereiten.

Autismus wird den seelischen Behinderungen zugeordnet, weshalb Menschen mit Autismus einen Grad der Behinderung (GdB) beantragen können. Der Grad der Behinderung beschreibt, inwieweit die betroffene Person durch eine Krankheit oder Behinderung benachteiligt und an der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben beeinträchtigt ist. Die Feststellung des GdB können Sie online beantragen unter folgendem Link:
→ https://www.zbfs.bayern.de/imperia/md/content/blvf/sgbix/antrag_2023_barrierefrei.pdf

 

Beträgt der GdB mindestens 50, können Sie zusätzlich einen Schwerbehindertenausweis beantragen. Als Inhaber*in eines Schwerbehindertenausweises stehen Menschen im Autismus-Spektrum besondere Rechte und Nachteilausgleiche zu. Den Schwerbehindertenausweis können Sie online beantragen unter folgendem Link:
→ https://www.schwerbehindertenantrag.bayern.de/onlineantrag/Login/StartPage

 

Weitere Informationen finden Sie im

→ Familienratgeber der Aktion Sonnenschein

Zu wissen, was Autismus ist, kann für Ihr Kind sehr wichtig sein. Da autistische Kinder und Jugendliche in Kindergarten, Schule und Ausbildung häufig durch ihr „anderes“ Verhalten auffallen, kann es leicht zu Konflikten und Mobbing kommen. Viele Betroffene beschreiben, dass ein offener Umgang viele Missverständnisse vermeiden kann. Deshalb ist es wichtig und sinnvoll, Ihrem Kind in verständlicher Weise zu erklären, inwiefern sich Menschen mit und ohne Autismus unterscheiden. Wann Kinder bereit für Gespräche über ihren Autismus sind, hängt von ihrem individuellen Entwicklungsstand ab. Sie kennen Ihr Kind am besten und werden vielleicht spüren, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Vielleicht ist es das Einschulungsalter, vielleicht erscheint Ihnen Ihr Kind aber bereits früher oder erst später bereit dafür. In jedem Falle ist es sehr wichtig, dass Sie selbst fachlich gut informiert sind, um etwaige Fragen Ihres Kindes sicher beantworten zu können.  Zudem sollten Sie sich vor dem Gespräch mit Ihrem Kind genügend Zeit lassen, die Diagnose selbst zu verarbeiten. Sollten Sie noch emotional aufgewühlt sein oder das Gefühl haben, nichts oder wenig über Autismus zu wissen, geben Sie sich und Ihrem Kind noch ein wenig Zeit. autkom hilft Ihnen dabei, Gelassenheit und Sicherheit im Umgang mit der Autismus-Diagnose zu gewinnen. Bitte wenden Sie sich dazu an unser Beratungsteam, und nutzen Sie unsere zahlreichen Austauschangebote und Kurse (siehe → https://www.autkom-obb.de/veranstaltungen)

 

Es gibt zahlreiche Bücher für Erwachsene und Kinder verschiedener Altersgruppen, die Autismus kindgerecht erklären. Hier finden Sie eine kurze Auswahl:

 

Für Erwachsene: 

 

Für Kinder und Jugendliche:

  • D. Schreiter: Schattenspringer Band 1-3. ISBN-13 ‏ : 978-3862019502
  • K. I. A-Ghani: Das rote Dings. ISBN 978-3-945039-01-4
  • B. Tschirren, P. Hächler, M. Mambourg: Ich bin Loris. ISBN 978-3-86739-153-5
  • K. Hoopmann: So sehe ich deine Welt, willst Du auch meine sehen? ISBN 978-3-945039-00-7
  • K. Behrmann, H. Seng: Tomaten gehören nicht auf die Augen. ISBN 783960745402
  • Seger, Britta: Was ist mit Tom? Geschichten zur Aufklärung über Autismus (Aspergersyndrom) in Kindergarten und Grundschule. ISBN 978-3-86059-274-8

 

Zudem gibt es Erklärvideos, die Autismus kindgerecht erklären. Hier einige Beispiele:

 

Nicht-Autisten bekommen anhand dieses Videos von Miguel Jiron eine Vorstellung davon, wie sich Reizüberflutung anfühlen kann:
→ https://youtu.be/K2P4Ed6G3gw?si=KVAA9Cujtdlb2A53

 

Weitere Empfehlungen für Literatur und Filme zum Thema Autismus-Spektrum-Störung finden Sie → hier.

 

Geschwisterkinder sind wichtige Bezugspersonen. Keine menschliche Beziehung im Leben dauert in der Regel so lang wie die Geschwisterbeziehung. Gleichzeitig stellen die Erziehung und die Sorge für ein autistisches Kind Eltern vor besondere Herausforderungen. Dies kann dazu führen, dass Geschwisterkinder manchmal zu kurz kommen. Deshalb ist es sehr wichtig, dass auch sie über die Besonderheiten des Autismus Bescheid wissen. So werden sie mehr Verständnis aufbringen können, wenn der autistische Bruder oder die autistische Schwester viel Zeit und Aufmerksamkeit der Eltern beansprucht. Daneben hilft das Wissen auch, ggf. negative Gefühle richtig einschätzen und einordnen zu können.

 

Wertvolle Tipps finden Geschwisterkinder in folgendem Buch:
C. Arens-Wiebel: Geschwister ABC für Brüder und Schwestern von Kindern und Jugendlichen mit Autismus und Asperger-Syndrom. ISBN 978-3-934889-08-8

 

Weitere Empfehlungen für Literatur und Filme zum Thema Autismus-Spektrum-Störung finden Sie → hier.

Yes, we do offer consultation in English, our English-speaking staff is happy to help you. Additionally, we offer a moderated Parent Support Group in English. For further information please follow this link:
→ https://www.autkom-obb.de/veranstaltungen/detail/get-together-for-parents-of-children-on-the-autism-spectrum

 

Below we have put together for you some information about the most important terms concerning disability and care. Please contact our English speaking staff for more details or a consultation appointment:
→ https://www.autkom-obb.de/request-in-english

 

Degree of Disability (“Grad der Behinderung”)

The term “Grad der Behinderung” translates to “Degree of Disability” in English. It refers to the extent or severity of a person’s impairment or disability. In Germany, this degree is officially recognized and assessed through a formal procedure by the competent authorities. The degree of disability can range from 20 to 100, with higher values indicating more severe disabilities.

 

In Bavaria, you can apply for a Disability Card (Schwerbehindertenausweis) with the “Zentrum Bayern Familie und Soziales” (ZBFS). Having a Schwerbehindertenausweis/Disability Card provides various benefits, including priority parking, reduced public transportation fares, and other accommodations. Remember to consult the ZBFS for specific details related to your region and individual circumstances. They will guide you through the process and provide personalized information. Here are the steps to apply:

 

Contact the Relevant Authority:

Reach out to the “Zentrum Bayern Familie und Soziales” (ZBFS), which manages disability-related matters in Bavaria.

Assessment Procedure:

The GdB (degree of disability) is determined by the district administration.

You will need to provide relevant medical documentation.

Application Submission:

Once you have the necessary documentation, submit your application for the Schwerbehindertenausweis/Disability Card).

 

The application form can be obtained from the ZBFS or downloaded online:
→ https://www.zbfs.bayern.de/menschen-behinderung/ausweis/antrag/index.php

 

Required Documents:

  • Medical reports and certificates that prove your disability.
  • Any other relevant documents requested by the authorities.

 

Good luck with your application!

 

 

Long term care

 

Germany has a mandatory long-term care insurance system (“Pflegeversicherung”). It covers care services for people who need assistance with daily activities due to illness, disability, or old age. Both employees and employers contribute to this insurance. Self-employed individuals can also opt in. The insurance provides financial support for various care needs, including home care, nursing homes, and rehabilitation centers.

 

Care Levels (Pflegegrade):

The German care system categorizes individuals into different care levels based on their care needs. These levels determine the amount of financial assistance they receive. There are five care levels (Pflegegrade 1 to 5), with Pflegegrad 1 being the lowest and Pflegegrad 5 the highest.

 

Care Need Assessments are conducted to determine the appropriate care level for each person.

Please find information about the assessments here (in English language):
→ https://www.migration-gesundheit.bund.de/en/long-term-care/what-to-do-when-care-needs-emerge

 

General information for the parents of disabled children (in English language) is provided here:
→ https://www.migration-gesundheit.bund.de/en/long-term-care/what-to-do-when-care-needs-emerge

Als Eltern eines Kindes mit der Diagnose Autismus-Spektrum-Störung begegnen Sie besonderen Herausforderungen, die Ihnen viel abverlangen. Ihr Kind braucht viel Aufmerksamkeit und Ihre eigenen Bedürfnisse bleiben oft auf der Strecke. Vielleicht haben nicht alle Menschen in Ihrem Umfeld Verständnis für die besonderen Verhaltensweisen Ihres Kindes und lassen Sie das spüren. Vielleicht bekommt Ihr Kind negative Rückmeldungen im Kindergarten oder in der Schule, die Sie zuhause auffangen müssen. 

 

Über Ihre besondere Situation mit anderen Eltern die ähnliche Erfahrungen machen zu sprechen und sich auszutauschen, kann bereits eine Entlastung sein. Sie sind herzlich eingeladen, sich bei unseren Online-Elterncafés zu vernetzen! Bitte melden Sie sich auf unserer Internetseite an unter → Veranstaltungen.

 

autkom bietet eine Vielzahl von kostenfreien Austausch- und Selbsthilfegruppen, an denen Sie nach Anmeldung teilnehmen können. Diese sind folgendermaßen gegliedert (bitte klicken Sie auf das Elterncafé Ihrer Wahl, um genauere Informationen zu erhalten):

 

Außerdem bietet autkom Vorträge für Angehörige und Menschen aus dem Autismus-Spektrum an, bei denen Sie sich informieren können. Sie finden diese in unserem Veranstaltungskalender unter folgendem Link:
→ https://www.autkom-obb.de/veranstaltungen

 

Auch das Internet bietet zahlreiche Austauschmöglichkeiten für Eltern mit Kindern aus dem Autismus-Spektrum, bitte durchsuchen Sie die Social Media-Plattform Ihrer Wahl, um entsprechende Selbsthilfegruppen zu finden. Achten Sie dabei auf die Seriosität der Betreiber. Große Selbsthilfeverbände wie der Bundesverband Autismus Deutschland e.V. und seine Landes- und Regionalverbände

Bei autkom gibt es eine Vielzahl von kostenfreien Austausch- und Selbsthilfegruppen, an denen Sie nach Anmeldung teilnehmen können. Diese sind folgendermaßen gegliedert (bitte klicken Sie auf das Angebot Ihrer Wahl, um genauere Informationen zu erhalten):

 

Außerdem bietet autkom Vorträge für Betroffen und Angehörige an, bei denen Sie sich über verschiedenste Aspekte der Autismus-Spektrum-Störung informieren können. Informationen dazu finden Sie in unserem Veranstaltungskalender unter folgendem Link:
→ https://www.autkom-obb.de/veranstaltungen

 

Sollten Sie musikalisch interessiert sein, ist vielleicht unsere Band etwas für Sie. Die „Soundtistics“ treffen sich einmal monatlich zur Bandprobe in den Räumlichkeiten von autkom in München-Berg am Laim. Infos zu den „Soundtistics“ finden Sie unter folgendem Link:
→ https://www.autkom-obb.de/veranstaltungen/detail/soundtistics-bandprojekt-10

und bei Facebook:
→ https://www.facebook.com/Soundtistics-105253538504236

Für Kinder mit einer Autismus-Diagnose ist es oft schwierig, mit den Anforderungen im Regelkindergarten zurecht zu kommen. Sowohl die Interaktion mit anderen Kindern als auch die Verarbeitung von Reizen erschöpfen sie häufig schnell, so dass der Kindergartenalltag für sie eine Überforderung darstellen kann. In einem Integrationskindergarten kann adäquater auf die Bedürfnisse autistischer Kinder eingegangen werden, da geringere Gruppenstärken und ein höherer Personalschlüssel gegeben sind.  

 

Zur Suchmaschine für integrative Kindergartenplätze gelangen Sie hier:

Integrationsplätze in Kindertagesstätten / Bezirk Oberbayern (bezirk-oberbayern.de)

 

Auch Regelkindergärten mit einem höheren Personalschlüssel und/oder in Verbindung mit einer Individualbegleitung können autistischen Kindern gerecht werden, wenn die Rahmenbedingungen flexibel auf die Bedürfnisse angepasst werden und sich das pädagogische Fachpersonal im Bereich Autismus kontinuierlich weiterbildet. 

In heilpädagogischen Tagesstätten (HPT) werden Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene betreut und gefördert, die entweder eine Behinderung aufweisen oder von einer Behinderung bedroht sind. Junge Autist*innen können von einer HPT sehr profitieren, da sie dort individuell gefördert werden und auf ihre spezifischen Bedürfnisse eingegangen werden kann. So arbeiten HPT mit therapeutischen Fachdiensten wie Logopädie und Ergotherapie zusammen und bieten eine geordnete Tagesstruktur. Zudem verwenden und vermitteln sie Methoden der Unterstützen Kommunikation wie Bildkarten und Talker (digitale Sprachausgabegeräte). Die Gruppen sind klein und werden von Fachkräften etwa aus Heilpädagogik und Sozialpädagogik betreut. 

 

Hier finden Sie Informationen zu den HPT in Oberbayern:
→ https://www.bezirk-oberbayern.de/Soziales/Kinder-und-Jugendliche/Heilpädagogische-Tagesstätten-/

 

Zur Suchmaschine für HPT-Plätze im Bezirk Oberbayern gelangen Sie über diesen Link:
→ https://www.bezirk-oberbayern.de/Service/Einrichtungssuche/?NavID=2378.11&efk[]=2378_2955

 

Autkom berät Sie gerne zum Thema Wohnen und ist für den gesamten Raum Oberbayern zuständig. Aktuell betreibt autkom zwei Wohngemeinschaften für Menschen aus dem Autismus-Spektrum, für die Sie sich bewerben können. Im Münchner Stadtgebiet sowie in den Landkreisen München und Fürstenfeldbruck betreut autkom Klient*innen im Rahmen des Betreuten Einzelwohnens. Für die Teilnahme am betreuten Wohnen müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:

 

  • Volljährigkeit
  • Autismus-Diagnose liegt vor
  • Selbständiges Wohnen bei stundenweiser Unterstützung ist möglich

 

Nähere Informationen zum Ambulant betreuten Wohnen finden Sie unter folgendem Link:
→ https://www.autkom-obb.de/angebote/ambulant-betreutes-wohnen

Eine Entlastungsmöglichkeit für Angehörige von Menschen aus dem Autismus-Spektrum bietet unser Familienentlastender Dienst (FeD). Die Betreuer*innen des FeD gestalten stundenweise die Freizeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen aus dem Autismus-Spektrum, die in ihren Familien leben. Bedingung für die Inanspruchnahme ist das Vorliegen einer ärztlichen Diagnose oder Verdachtsdiagnose auf Autismus, sowie ein Wohnort im Bezirk Oberbayern. Wir freuen uns über neue Bewerber*innen, die auf ehrenamtlicher Basis eine Familie betreuen möchten.

 

Details dazu finden Sie unter diesem Link:
→ https://www.autkom-obb.de/mitarbeiterinnen/stellenanzeigen > Anzeige Bundesfreiwilligendienst

 

Informationen zum FeD bei autkom finden Familien und Ehrenamtliche unter folgendem Link:
→ https://www.autkom-obb.de/angebote/familienentlastender-dienst

Ja! Wir freuen uns sehr über ehrenamtliche Unterstützung bei unserem Familienentlastenden Dienst (FeD). Ihre Aufgabe beim FeD ist es, von Autismus betroffene Menschen (Kinder, Jugendliche und Erwachsene) stundenweise bei der Freizeitgestaltung zu unterstützen. Unsere Ehrenamtlichen sind eine große Stütze und wichtiger Baustein unserer Arbeit.

Bitte folgen Sie dem Link, um ein Kennenlerngespräch zu vereinbaren: 

→ Familienentlastender Dienst

Downloads

Merkmale der Autismus-Spektrum-Störung

Diese Broschüre informiert Sie über Kernsymptome, unterschiedliche Formen von Autismus, das Vorgehen bei der Diagnostik und Kriterien für die Diagnose.

kbo-Broschüre

„Unsere Angebote und Leistungen für Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung“

Literaturtipps und Filmempfehlungen